Die Rückkehr des Hauptbahnhofs zu alter Herrlichkeit.

Es ist eine kleine Sensation, die sich am gestrigen Montag in Berlin zugetragen hat. Die Deutsche Bahn hat ein Investitionspogramm für Bahnhöfe aufgelegt (MOBS 2020 = ModernisierungsOffensive Bahnhöfe und Stationen), das auch einen Punkt “Wuppertal” enthält. Bekanntermaßern hat die Bahn angekündigt, im Rahmen des Döppersberg-Umbau auch den klassizistischen Bahnhof von 1848 auf Vordermann zu bringen und vor allem die Gleise 2+3 barrierefrei erreichbar zu machen und ansonsten zu renovieren. Nun hat man sich aber etwas besonderes ausgedacht, um, so Dr. André Zeug, Vorstand bei DB Station&Service AG, “das herausragende Städtebauprojekt” Döppersberg zu würdigen. Der Bahnhof erhält seine 1964 durch die Elektrifzierung verlorene Bahnhofshalle wieder. Entgegen dem Vorbild wird es jedoch eine einschiffige Halle werden, die in den noch vorhandenen Fundamenten der Stützmauer zur Distelbeck und am Bahnsteig 1 verankert werden wird. Einen besonderen Clou hat die Stahl und Glas-Konstruktion: Durch sie wird ein Aufzug vom Bahnsteig 4/5 zur Distelbeck fahren, sodass diese mit der Benutzung des Bahnsteigs zum Bansteig 4/5 auch barrierefrei erreichbar ist. Noch einmal Dr. André Zeug:
“Wir haben die Diskussion über den Aufzug aus Berlin verfolgt und haben uns dafür entschieden, die Idee des Bürgervereins der Wuppertaler Südstadt [eigentlich: BV Elberfelder Südstadt, Anm. JNK] zu unterstützen, denn es ist ja die essentielle Aufgabe unserer Bahnhöfe Menschen zu verbinden. Und wir müssen ehrlich zugeben, dass wir am Wuppertaler Hauptbahnhof bisher kein Glanzstück unseres Konzerns abgeliefert haben.”
Ein bisschen schade sei es, so der Bahner, dass man noch keinen Entwurf vorzeigen könne, aber man sei noch in Gesprächen mit der Stadt Wuppertal, ob man die Bahnhofshalle gestalterisch auf den Busbahnhof ausweiten soll, da das einstgeplante Dach des Busbahnhofs ja nun auf die Bussteige geschrumpft wurde. Es wäre eine ideale, sichtbare Verbindung von Bus & Bahn, der Stadt und der Welt. Nachdem am kommenden Montag der Stadtrat mit der Ablehnung des Bürgerentscheids den Weg für den Weiterbau des Döppersbergs frei machen wird, steht weiteren Gesprächen über den neuen alten Hauptbahnhof nichts im Wege.