Wie bereits im letzten November an dieser Stelle berichtet wurde, empfiehlt das renommierte Wuppertal Institut unserer Stadt den Fahrscheinlosen Nahverkehr/ den kostenlosen Nahverkehr/ den Nulltarif oder wie es vom Wuppertal Institut genannt wird: Das Bürgerticket. Nun ist mir durch einen Hinweis von Dieter Hofmann vom Kompetenznetzwerk Bürgerhaushalt eine weitere Studie “in die Hände gefallen”, die sich mit einem zukunftsfähigen Hamburg beschäftigt. Auch hier empfiehlt das Wuppertal Institut erneut das Bürgerticket.
Die Wissenschaftler um Projektleiter Michael Kopatz schlagen eine Art stadtweites Semesterticket vor, bei dem ja auch alle Studenten die Kosten für den Nahverkehr tragen, unabhängig ob und wie oft sie den ÖPNV nutzen. 780 Millionen Euro betrugen die Kosten der HVV im Jahr 2008. 170 € müsste jeder der 3,3 Millionen Bürger im Bedienungsgebiet in und um Hamburg zahlen, um den HVV zu finanzieren. 473 € jährlich betragen die Kosten, wenn man nur die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten heranzieht. (Also 39 € im Monat) In Wuppertal betrügen die Kosten 1155,70 € pro Jahr und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, da der Kostendeckungsgrad in Wuppertal erheblich schlechter ist.
Folgende Auswirkungen erwarten die Wissenschaftler vom Bürgerticket:
- Teilhabe aller gesellschaftlichen Schichten
- Reduzierung der derzeit 2,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid durch den Hamburger Autoverkehr
- Verringerung der externen Kosten des Autoverkehrs. In Hamburg liegen sie bei 629 € pro Einwohner, die von den Bürgern über Steuern und Abgaben bezahlt werden.
- Sicherung der allgemeinen Mobilität
- Ausbau und Optimierung des Nahverkehrsangebots
Hamburg könne, so das Wuppertal Institut, mit dem Bürgerticket Verkehrsgeschichte schreiben. Wuppertal, so die andere bereits vorgestellte Studie, könne ein bundesweit beachtetes Leuchtturmprojekt anstoßen. Wollen wir wirklich wieder einmal anderen Städten die Erfüllung von Visionen überlassen?