Vielleicht sollte man einmal schauen, welche Kosten der Autoverkehr eigentlich dem Bürger und der Stadt beschert. Dazu gab es hier schon zwei Beiträge:
“Also halten wir fest: Das Defizit des PKW-Verkehrs auf Deutschlands Straßen beträgt jährlich 47 Milliarden Euro. Also knapp die Hälfte der diesjährigen Neuverschuldung des Bundes. Wenn eine PKW-Maut eingeführt werden würde, um diesen Betrag zu decken, wäre die Neuverschuldung mit einem Schlag halbiert […]
[…[Der Professor für Raumentwicklung an der Universität Trier, Heiner Monheim, erklärt in einem Interview:
‘[…]Das Defizit des Autoverkehrs beträgt 160 Euro pro Kopf und Jahr, nur auf kommunaler Ebene.[…] ‘”
Das Defizit des (Auto)verkehrs
Das Defizit des (Auto)verkehrs. Ein Nachtrag
“Zu beachten sind Indikatoren wie zum Beispiel der Verkehrsträgeranteil am Gesamtverkehr (»modal split«), der Flächenanteil sowie die unterschiedliche Materialbeanspruchung, die Auswirkungen auf Bau- und Unterhaltungskosten hat.”(S.3)
Als Ergebnis dieser Betrachtung des Haushaltspunkts “Tiefbauamt” stellte man fest, dass 70-80% der Ausgaben des Tiefbauamts dem MIV zugute kommen. Wie sah nun im Haushaltsjahr 2000 die Bilanz aus?
entnommen aus oben angegebener Studie: Wieviel zahlt unsere Kommune für den Autoverkehr?, Faltblatt ICLEI, 2001
“Rechnet man dieses Ergebnis auf alle 82 Millionen Bundesbürger hoch, so kommt man auf eine kommunale Gesamtsubventionierung (ohne Länder und Bund) des Autoverkehrs in Höhe von 20,5 Milliarden DM (10.5 Mrd. €)! Die größten Kosten entstehen bei den Tiefbauämtern für den Bau von Straßen sowie deren Unterhaltung, der Stadtentwässerung, der Straßenreinigung, der Stadtbeleuchtung und dem Bau von Parkplätzen.”
Vergleicht man dies mit dem WSW mobil GmbH Geschäftsbericht von 2008 (siehe Eintrag: vom 15.April) – ohne Berücksichtigung der Inflation seit 2000 – kommt man zu folgendem Ergebnis:
Einnahmen: 61.241.000 €Ausgaben: 102.164.000 €Defizit: 40.923.000€ “
Defizit pro Kopf also 40.923.000 €/ 351.050 Einwohner = 116,57 €
Autoverkehr, bzw MIV, kommt uns also genauso teuer wie der ÖPNV. Hätten Sie das gedacht?