Am Samstag Abend, als ungefähr 100 Menschen, wie die WZ schätzte, den Einbau der Ankerstütze 97 verfolgten, gab es zwischendurch Trubel, Plakate und Buh-Rufe. Eine Bürgerinitiative hatte eine Demonstration angemeldet und begann damit, in dem sie Transparente auf dem Geländerder Sonnborner Kirche aufstellten:
“Schwebebahnabriss, ein Kapital-Verbechen” |
Nachdem sie von dort auf die Straße verwiesen worden waren, kamen noch weitere Anhänger dieser Bürgerinitiative hinzu und zeigten andere Parolen. Ein Mann mit Megafon beschallte die Menge, die mit Gegrummel, “Haut-ab-Rufen und viel Buuuhh antwortete. Einige der anwesenden Zuschauer und Anwohner regten sich fürchterlich auf. Die Bürgerinitiative “Rettet die Schwebebahn” verkündete dann so einfach Slogans wie:
- Stahl hält ewig (“Das Schwebebahngerüst war völlig intakt”)
- Schwebebahnzüge sind aus magischem Material, das hält auch ewig. (“100 Millionen werden für Züge verschwendet”)
- Wenn die Kaiserwagen noch führen, wären wir reich. (“Der Schwebebahnneubau hat Wuppertal in die Pleite geführt.”)
Ich muss zugeben, einige Kritik ist ja durchaus berechtigt. Subventionsbetrug, Kostenexplosionen, Schwebebahnunfall 1999, immense Zeitverzögerung, dilentantische Vorgehensweise, all das kann man der Stadt und den WSW vorwerfen. Auch, dass der nun abgerissene Abschnitt während der diesjährigen Winterpause saniert wurde, könnte man kritisieren.
“4 Monate saniert, nach 2Monaten demontiert” |
Doch mal ehrlich: Wer mag schon besserwisserische, oberlehrerhafte Meckerer, wenn es gerade endlich voran geht? Der Abriß ist schon längst vollbracht und die Anwesenden sahen einer tollen technischen Leistung zu, der Respekt gebührt. Das Häufchen Bürgerinitiative hat sich keinen guten Tag ausgesucht, um gegen den Schwebebahnumbau zu demonstrieren, es war keiner gewillt dieser Propaganda zuzuhören.
Schließlich kam es auch noch zu einer Keilerei zwischen dem Megaphonman und einigen aufgebrachten Zuschauern, sodass die Polizei mit vier Streifenwagen anrückte. Doch als es dann mit der 97 los ging, kümmerte sich keiner mehr um die “Dagegen-Fraktion”. Gegen das Geschehen an der Baustelle kam auch kein plärrendes “Ich will aber nicht!” an.